MATRIX 4/2017 (50) • Kreuz und quer – Lyrik aus Rumänien •

MATRIX_50_A MATRIX_50_BVor ein paar Tagen habe ich in Rumänien ehemalige Kollegen getroffen, um 40 Jahre seit unserem Uni-Abschluss zu feiern. Nachdem wir uns alle wiedererkannt hatten, ging man ziemlich rasch zum Wesentlichen über. Wie es schien, sollte jeder zuerst einige Kreuzchen auf dem Fragebogen seines eigenen Lebens machen. Ich war endlich brav geworden, wie meine Frau anmerkte, und beantwortete – wenn auch leicht irritiert – alle Fragen, ohne zu übertreiben oder jemanden vor den Kopf zu stoßen. Eine einzige Kollegin meinte jedoch, ich sei immer noch der gleiche Rebell wir vor 40 Jahren und sie lasse sich von meinem Gerede nicht an der Nase herumführen. Denn sie wisse, dass ich schreibe, und ihr Sohn lese Gedichte, sogar auf Deutsch, obwohl seine Stärke das Englische sei.
So war es: Einige waren echt froh, mich wiederzusehen. Was sie nicht glauben wollten, ist die Tatsache, dass ich kein Haus, keine Jacht, keine Jagdpacht oder zumindest einen Porsche besitze und in Deutschland als Verleger einen schweren Stand habe.
Dies erinnerte mich an die Zeiten, als unsere Eltern miteinander wetteiferten, wer die klügeren und erfolgreicheren Kinder hatte. Pech für meine Eltern, zumindest was mich betraf: Ich war zwar an Lesen, Rechnen und Sport interessiert, aber es reichte nicht. Das Rennen machten die wenigen, die bereit waren, sich die Vorträge und Meinungen unserer Lehrer wortwörtlich zu merken und zu wiederholen.
Meine Eltern haben dann doch akzeptiert, dass ich stets an anderem interessiert war, als festen Boden unter den Füßen zu haben. Irgendwie sind alle meine Verweigerungen mehr gewesen, als eine Art zu pennen. Im Gegenteil. Ich war nie zufrieden mit dem, was ich erreicht hatte. In Rumänien zum Beispiel, wo ich nach meinem Elektrotechnik-Studium statt Ingenieur Schriftsteller sein wollte. In Deutschland, wo ich mit einem Uni-Abschluss in der Tasche mein Brot jahrelang als Lagerarbeiter verdient oder mich integriert habe, wenn Sie es lieber so lesen wollen, bevor mir die liebevollen Damen und Herren von den „Human Resources“ eine qualifizierte Stelle als von Microsoft geprüfter und zertifizierter Systemingenieur anboten. Doch „Human Ressource“ wollte ich nie sein und habe mich als Verleger getarnt.
Sie werden es kaum glauben, aber trotz der Tatsache, dass ich mich auch als Verleger nicht besonders gut aufgehoben fühle, mache ich weiter. Entgegen allen Erwartungen. Gefragt wurde ich schon: Wie, warum, wieso, was steckt dahinter? Fragen tue ich selbst allerdings immer weniger. Es hat kein Sinn, ich mache sowieso weiter.
Ein Literaturverleger also, um genauer zu sein, der natürlich die Literatur des Landes, wo er geboren und, wenn überhaupt, erwachsen wurde, gut kennen sollte. Deswegen hatte ich zunächst auch kein Problem, eine Lyrik-Anthologie ins Auge zu fassen. Erst als ich anfing, konkret an eine Auswahl von Autoren und Texten heranzugehen, bemerkte ich, dass die Sache gar nicht so einfach war. Die „Anthologie“ ist mittlerweile zum „Versuch einer Anthologie“ geworden. Und demnächst werde ich wohl zu dem Ergebnis kommen, dass ich die rumänische Literatur nur oberflächlich kenne. Werde ich irgendwann einräumen müssen: Ich kenne die rumänische Literatur nicht? So lange werde ich bestimmt nicht warten.
Deshalb will ich versuchen, Ihnen mithilfe einiger (leider nicht sehr vieler) aus dem Rumänischen, aber auch aus dem Ungarischen, Aromunischen, Serbischen, Romanes und anderen Sprachen ins Deutsche übersetzter Texte sowie mithilfe (nicht weniger) deutsch verfasster Gedichte einen Blick auf Rumäniens Lyrik-Landkarte zu ermöglichen.
Nehmen Sie bitte als Maßstab nicht die im deutschen Sprachraum bekannten Schriftsteller aus Rumänien. Auch wenn dazu einige renommierte Autoren zählen wie Eugen Ionesco, Emil Cioran, Mircea Eliade, Norman Manea, Mircea Cărtărescu, Matei Vişniec, Ana Blandiana, Eginald Schlattner, Richard Wagner, Dieter Schlesak oder die Nobelpreisträgerin Herta Müller. Die Vielfältigkeit dieser Literatur kann höchstens geahnt werden, ohne ihren „Exoten“-Status zu vermindern.
Außerdem bitte ich Sie, die hier und in der nächsten Ausgabe gesammelten Texte nicht als eine Anthologie aufzufassen, sondern als eine Lyrik-Reise durch Rumänien, wie sie uns die Mittel, die Zeit, die Kräfte und das Glück erlaubt haben.
Unser Versuch, die Präsenz Rumäniens nicht nur bei der Leipziger Buchmesse, sondern allgemein in der Literaturszene des deutschen Sprachraums zu fördern, hat einen einzigen Grund: In Rumänien schrieb und schreibt man großartige Literatur, deren Bekanntheit immer noch schmerzlich auf sich warten lässt.
Die mehr als 170 Seiten Lyrik aus Rumänien (mit Gedichten von Daniel Bănulescu,  Nikolaus Berwanger, Denisa Comănescu, Iosif Costinaş, Aura Christi, Grigore Cugler, Rodica Drăghincescu, Mihail Eminescu, Ioan Flora, Emilian Galaicu Păun, Slavomir Gvozdenović, Emil Hurezeanu, György Mandics, Zsuzsanna M. Veress, Kira Iorgoveanu-Mantsu, Virgil Mazilescu, Ruxandra Niculescu, Nicolae Prelipceanu, Dieter Schlesak, Nichita Stănescu und Gelu Vlaşin) werden begleitet von Ulrich Bergmanns Reise durch „Die Monde der gelben Mitte“, Prosa von Gerhard Bauer und Bernd Kebelmann sowie einem Interview mit Bernd Kebelmann über sein Buch Blind Date mit Ägypten (gefragt hat Barbara Zeizinger). Wolfgang Schlott, Edith Ottschofski, Eric Giebel, Uli Rothfuss, Barbara Zeizinger und Roland Kaufhold besprechen neu erschienene Bücher von Badri Guguschwili, Micho Mossulischwili, Thomas Melle, Werner Streletz, Manfred Chobot und Dogan Akhanli.

In der nächsten Ausgabe setzen wir unsere Reise durch die rumänische Lyrik-Landschaft fort.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Traian Pop

Es signiert:

• Daniel Bănulescu • Kreuz und quer – Lyrik aus Rumänien • Nikolaus Berwanger• Denisa Comănescu • Iosif Costinaş • Aura Christi • Grigore Cugler • Horst Fassel • Rodica Draghincescu • Mihail Eminescu • Ioan Flora • Emilian Galaicu Păun • Slavomir Gvozdenović • Emil Hurezeanu • György Mandics / Zsuzsanna M. Veress • Kira Iorgoveanu-Mantsu • Virgil Mazilescu • Ruxandra Niculescu • Nicolae Prelipceanu • Dieter Schlesak • Nichita Stănescu • Gelu Vlaşin • Wolfgang Schlott • Rainer Wedler • Ulrich Bergmann • Gerhard Bauer • Bernd Kebelmann • Barbara Zeizinger • Uli Rothfuss • Edith Ottschofski • Eric Gieebel • Roland Kaufhold •  

Editorial / S.4

Die Welt und ihre Dichter

• Kreuz und quer – Lyrik aus Rumänien •

Daniel Bănulescu • Drei Gedichte / S. 7
Nikolaus Berwanger • Drei Gedichte / S. 13
Denisa Comănescu • Fünf Gedichte / S. 24
Iosif Costinaş • Einiges von dem, was ich nicht verstehe . Ein Gedicht / S. 31
Aura Christi • Zehnte Elegie . Ein Gedicht/ S. 34
Grigore Cugler • Fünf Gedichte / S. 38
Horst Fassel • In vielen Sprachen zu Hause . Grigore Cugler (1903-1972) / S. 44
Rodica Draghincescu • Meinetwegen . Prosa als Gedicht / S. 50
Mihail Eminescu • Acht Gedichte / S. 62
Ioan Flora • Vier Gedichte / S. 74
Emilian Galaicu Păun • Ch-ău . Ein Gedicht / S. 85
Slavomir Gvozdenović • Acht Gedichte / S. 92
Emil Hurezeanu • Drei Gedichte / S. 101
György Mandics / Zsuzsanna M. Veress • Zwei Gedichte / S. 111
Kira Iorgoveanu-Mantsu • Sechs Gedichte / S. 119
Virgil Mazilescu • Zehn Gedichte / S. 125
Ruxandra Niculescu • Sechs Gedichte / S. 135
Nicolae Prelipceanu • Sieben Gedichte  / S. 139
Dieter Schlesak • Sechs Gedichte / S. 147
Nichita Stănescu • Vier Gedichte / S. 157
Gelu Vlaşin • Sechs Gedichte / S. 166

Die Monde der gelben Mitte
Ulrich Bergmann – 包悟礼 • Lie Zi und die Parabel vom Reh / S. 173

Atelier
Gerhard Bauer • Das Horn von Mars-la-Tour . Prosa / S. 180
Bernd Kebelmann • Grabräuber und Spione . Prosa / S. 187
Barbara Zeizinger • Gespräch mit Bernd Kebelmann über sein Buch Blind Date in Ägypten. / S. 191

Bücherregal
Wolfgang Schlott • Badri Guguschwili, Der Tag des Menschen. / S.195
Wolfgang Schlott • Micho Mossulischwili, Schwäne im Schnee. / S. 197
Edith Ottschofski • Thomas Melle, Die Welt im Rücken. / S. 200
Eric Giebel • Johann Lippet, Kopfzeile, Fußzeile. Gedichte&Variationen. / S. 203
Uli Rothfuss • Werner Streletz, unterwegs mit robert desnos. Der freieste aller Dichter. / S. 206
Barbara Zeizinger • Manfred Chobot, Franz -Eine Karriere. / S. 207
Roland Kaufhold • Dogan Akhanli, Verhaftung in Granada oder: Treibt die Türkei in die Diktatur. / S.210

MATRIX 3/2017 (49) • Kito Lorenc •

M_49_A_N M_49_B_NShort story der kanadischen Lyrik hieß der Hauptteil unserer letzten Ausgabe, der in einer kleinen, aber feinen Auswahl von Andrew Goldthorp und Stefanie Golisch englischsprachige Autoren aus Kanada vorstellte. Vertreten war, wie denn sonst, auch Margaret Atwood. Inzwischen wurde sie zur diesjährigen Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels gewählt. In der Begründung des Stiftungsrats heißt es u. a.: „Die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin zeigt in ihren Romanen und Sachbüchern immer wieder ihr politisches Gespür und ihre Hellhörigkeit für gefährliche unterschwellige Entwicklungen und Strömungen.“
Dass unser Mitarbeiter Klaus Martens eine besondere Beziehung zur Atwood-Dichtung hat, ahnte ich, als wir uns über mögliche Nobelpreisträger für Literatur 2018 unterhalten haben. Nun bin ich mir sicher – und auch Sie können es anhand seines Beitrags nachvollziehen: „Atwood hatte mich als Leser ,an der Angel‘, ,am Haken‘. I was hooked. Das war’s schon. So knapp, so viel. Ein Liebesgedicht? Atwoods kleines Buch Power Politics stellt die Machtfrage im interpersonalen Bereich, so bereits hier am Anfang. Passen wir zusammen?, ist die Frage an den Partner. Passen wir ineinander wie der/dein (Kleider-)Haken in ein Knopfloch, ein Angelhaken in ein Auge? Werde ich wie ein Fisch ins Außen gezogen? Ein Fischhaken in meinem geöffneten Auge? Bedeutet dies die Liebesaufnahme, die Verbindung von zwei Personen als schmerzhafte, ja tödliche Gefangennahme bei vollem Bewusstsein? Der Liebesakt als Tötung.“ (Klaus Martens)

Ich geh, ich krieche / zum Grubenrand: / Was ist dir, Bruder / du steckst bis zum Hals / schon im Sand // Er spricht von unten: / Es ist so kalt, so dunkel / hier in der Grube. / Habt ihr es oben / warm in der Stube? (Es ruft aus dem Dunkel da unten, Kito Lorenc)
„Menschen sind Wesen, die sich nicht in schön gerahmte Bilder pressen lassen; jedenfalls nicht in den Gedichten von Kito Lorenc, der am 24. September 2017 im 79. Lebensjahr unverhofft in Bautzen verstorben war. Schon 1965 zeichnete der damals junge Literat aus der Lausitz im Gedicht Aber wenn ihr weint… ein poetisches Menschenbild, welches nicht nur den eckigen oder runden Rahmen des ,sozialistischen Realismus‘ sprengte.“ (Benedikt Dyrlich)
Über die Bereicherung der Weltliteratur durch Kito Lorenc wird wahrscheinlich erst demnächst richtig und laut gesprochen. Wir wollen in dieser Ausgabe mit einigen Texten sowie einigen Gedanken von Elke Erb und Benedikt Dyrlich an den verstorbenen Dichter erinnern.

Georgien wird nächstes Jahr Gastland auf der Frankfurter Buchmesse sein. Unser Wunsch, Ihnen einige herausragende Vertreter dieser Literatur zu präsentieren, ist immer noch so stark wie vor ein paar Jahren, als wir die ersten georgischen Autoren vorgestellt haben. In der vorliegenden Ausgabe ist es Guram Assatiani, „ein wahrer Ästhetiker und ein fantasievoller Literat vom Scheitel bis zur Sohle“, wie er von einem Kollegen charakterisiert wurde. So liebte man in Georgien, einen seiner bekanntesten Texte dort, haben wir für Sie, liebe Lesbierinnen und Leser, übersetzen lassen.

„Ihr Versuchsfeld für eine neue Gesellschaft stand auf dem Spiel. Indem die Hippie-Hochburg durch Außeneinwirkung immer
kaputter und zugleich kommerzieller wurde, kam es in der Allgemeinheit und selbst in der liberalen Jugendszene zu einem starken Imageverlust der Hippies. Dagegen wurden in den Medien die Kleidung und die Musik der Hippies zum gefeierten Modetrend. Anlass für die Begründer der Hippie-Bewegung, am 6. Oktober 1967 in San Francisco den Hippie symbolisch zu Grabe zu tragen. Der Sarg war angefüllt mit zwei Kilo Marihuana, Postern, Buttons und falschen Bärten – was so alles in ,Hippie-Shops‘ verkauft wurde. Doch mit diesem Abgesang konnte noch keiner ahnen, wie tief sich die Spuren der Hippie-Bewegung ins kollektive Bewusstsein gegraben hatten, wie nachhaltig sich ihre Ideen, wie entwicklungsfähig sich viele ihrer soziokulturellen und alternativen Ansätze erweisen würden…“ Wie das vor 50 Jahren war, schildert Peter Frömmig in seinen Erinnerungen an den Summer of Love von 1967. Sein Essay Vom Höhepunkt und Niedergang der Hippie-Bewegung ist nur zu empfehlen.

Johann Lippet, Abdelwahed Souayah, Traian Pop Traian, Liviu Tulbure (Bilder aus der Reihe „Memorial ’89“), Peter Vougar Aslanov (mit einer historischen Prosa über den Roten Oktober 1917), Michael Hillen, Ulrich Bergmann (diesmal mit grafischen „Texten“) und Ngo Nguyen Dung bestücken unsere Rubriken „Atelier“ und „Zeitgeschichte“.

Aus unserem Bücherregal haben wir diesmal Titel von Harald Gröhler (Eine Selbstmörderin),  Dennis Mizioch  (Thermoplastische Texte), Michael Hillen (Wundbilder), Florian Günther (Genug Zeit zu verlieren. Neue Fotos, gebrauchte Gedichte), Iris Wolff (So tun, als ob es regnet) und  Wsewolod Nekrassow (Ich lebe ich sehe) sowie aus dem Marbacher Katalog 69 (Rilke und Russland) ausgewählt. Barbara Zeizinger, Ulrich Bergmann, Helwig Brunner, Rainer Wedler, Uli Rothfuss und Wolfgang Schlott zeichnen die Buchbesprechungen.

Die nächste Ausgabe kommt ein bisschen spät, aber bald: mit vielen Texten aus Rumänien – als kleine Kostprobe zur Leipziger Buchmesse, bei der 2018 rumänische Autoren auf der Hauptbühne agieren.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen Ihnen die Autoren und Redakteure von MATRIX!

Herzlich,
Traian Pop

Es signiert:

• Klaus Martens • Margaret Atwood • Kito Lorenc • Elke Erb • Benedikt Dyrlich • Guram Assatiani • Johann Lippet • Abdelwahed Souayah• Peter Frömmig • Vom Höhepunkt und Niedergang der Hippie-Bewegung Anna Letodiani • Traian Pop Traian • Michael Hillen • Liviu Tulbure• Vougar Aslanov • Ulrich Bergmann • Ngo Nguyen Dung • Helwig Brunner • Barbara Zeizinger • Uli Rothfuss • Wolfgang Schlott • Rainer Wedler •

Editorial / S.4

Die Welt und ihre Dichter

Klaus Martens • Repräsentierende Prosa / Militante Lyrik . Margaret Atwood. Ein subjektiver Überblick / S. 7

• Modernisierer sorbischer und deutscher Literatur •
Benedikt Dyrlich • In Erinnerung an den Dichter Kito Lorenc . Modernisierer sorbischer und deutscher Literatur / S. 17
Kito Lorenc • Acht Gedichte / S. 21
Elke Erb • Durch lauter gleich Frühnebeln schleiernde Hüllen / S. 30

• So liebte man in Georgien •
Anna Letodiani • Guram Assatiani  – Forscher des georgischen Charakters / S. 39
Guram Assatiani • So liebte man in Georgien / S. 47

Johann Lippet • Die Heiratsanzeige . Lebensläufe . Schriftsteller/Schriftstellerinnen . Prosa / S. 75
Abdelwahed Souayah • Vier Gedichte / S. 84

Zeitgeschichte
Peter Frömmig • Vom Höhepunkt und Niedergang der Hippie-Bewegung / S. 93
Traian Pop Traian • Sieben Gedichte / S. 101
Liviu Tulbure • Vier Bilder aus der Reihe Memorial ’89 / S. 103
Vougar Aslanov • Es ging nicht anders . Historische Erzählung / S. 115

Atelier
Peter Frömmig  • Neue Gedichte (2017) / S. 151
Michael Hillen • Zehn Gedichte / S. 159
Ulrich Bergmann • Innenansicht der Äußern Werte . grafische ‚Texte‘ / S. 169
Ngo Nguyen Dung • Schnee in meinen farblosen Träumen . Prosa / S. 177

Bücherregal
Barbara Zeizinger • Harald Gröhler, Eine Selbstmörderin / Samobójczyni. / S.187
Ulrich Bergmann • Thermoplastische Texte . Gebrauchsanweisung zum Verständnis gegenwärtiger Dichtung am Beispiel von „istanbul. eine matrjoschka“ von Dennis Mizioch  / S.189
Helwig Brunner • Michael Hillen, Wundbilder./ S.192
Rainer Wedler • Marbacher Katalog 69 | Rilke und Russland. / S.196
Ulrich Bergmann • Florian Günther, Genung Zeit zu verlieren. Neue Fotos, gebrauchte Gedichte. / S. 198
Uli Rothfuss • Iris Wolff, So tun, als ob es regnet. / S.201
Wolfgang Schlott • Wsewolod Nekrassow, Ich lebe ich sehe. / S.203

 

MATRIX 2/2017 (48) • Short story der kanadischen Lyrik •

MATRIX 48MATRIX 2/2017 (48)

Kein Land kann tatsächlich die Heimat eines Menschen sein. Unser Heimatland ist, wie die Bibel sagt, der Himmel. Hier aber, unter dem Himmel, sind wir, wo immer wir leben, in der Lage von Exilanten. „Fremdlinge“ also sind wir und immer unterwegs. Natürlich ist jeder Mensch mit dem Ort seiner Geburt verbunden, der Gegend, wo er aufgewachsen ist. Auch mit der Sprache, der Geschichte seines Landes, dessen Traditionen. All dies macht seine Identität aus. Diese Identität aber ist eine gegebene, keine, die man bewusst wählen kann. Also kann niemand seine Zugehörigkeit zu einem bestimmten Land als persönliches Verdienst betrachten. Man kann demnach nicht stolz darauf sein, ein Deutscher zu sein, wie man auch nicht auf blaue Augen stolz sein kann.
Die Tatsache, ein Deutscher zu sein, muss ohne Eitelkeit, ohne Überheblichkeit, auch ohne Minderwertigkeitskomplexe angenommen werden. Aber ein Deutscher zu sein (oder ein Angehöriger irgendeiner anderen Nation) impliziert nicht nur Loyalität, sondern auch Verpflichtungen. Und kommt man denen nicht nach, läuft man Gefahr, sich menschlich – und nicht im strengen Sinne „patriotisch“ – zu disqualifizieren. Was auch für die Parteien zutrifft, ob die Roten, die Grünen, die Gelben, die Blauen, die Schwarzen, die uns eigentlich vertreten sollten. Ehrlich gesagt, fühle ich mich in keinem Fall vertreten, von keinem der gewählten Farbenträger oder -bekenner. Ich hätte mir gewünscht, dem wäre nicht so, aber wie im Leben werden auch in der Politik die Farben immer wieder verstärkt, geschwächt, gelöscht, vermischt, verwechselt, vertuscht, verfälscht, gekauft, verkauft …

Vertreten fühle ich mich deshalb hauptsächlich von der Literatur. Sei sie aus der Türkei, aus Georgien, aus Rumänien, aus Russland, aus Korea, aus dem Iran, aus den USA, aus Deutschland, woher auch immer: Hauptsache Literatur. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als LITERATUR.
Manchmal schaffen wir es – mein Team und ich –, Ihnen Literatur zu vermitteln. Wenn es so ist, können Sie davon ausgehen, dass die Werke, die in MATRIX zu Wort kommen, zu den Vertretern der von uns anerkannten Republik der Literatur und Kunst zählen.

Einer davon, der große karibische Dichter Derek Walcott, wurde 1988 von Klaus Martens für Deutschland entdeckt. Martens war bis zur Jahrtausendwende sein deutscher Übersetzer, er war dem Nobelpreisträger von 1992 aber auch als sein Gastgeber freundschaftlich verbunden. Er verfolgte den weiteren Weg des Dichters, der nicht einfach gewesen ist, mit großem Interesse bis zu dessen Tod am 17. März 2017 auf seiner Insel St. Lucia.

Short story der kanadischen Lyrik heißt der Hauptteil dieser Ausgabe. Eine kleine Auswahl, die Andrew Goldthorp und Stefanie Golisch zusammengestellt haben, repräsentiert einen Querschnitt von Gedichten, die exemplarisch für die Suche nach einer genuin kanadischen Identität begriffen werden können ‒ einem Paradoxon, wenn man bedenkt, dass die Wurzeln der weitaus meisten Kanadier in andere Länder und Kulturkreise reichen. Vertreten durch eigene Texte sind die englischsprachigen Autoren: Pauline Johnson, E. J. Pratt, A. M. Klein, Irving Layton, Al Purdy, Leonard Cohen, Margret Atwood, Gwendolyn MacEwen, Kevin Irie und Bruce Meyer.

„An den rostig-weißen Mauern von Cartagena
liest eine Palme dem Sand aus der Hand,
doch die Linien vergehen schnell; »Malagueña«
kratzt eine strohbehütete Band,
und ein Hahn stolziert mit Quetzalcoatls Federn,
und die rußigen Büschel der Palmen sind Braten
am Spieß von Briganten, ganz wie im Hilton.“

Ay, caramba, Gringo! / wie New York ist‘s, findste nicht? … Derek Walcott ist nicht nur durch die Erinnerungen seines Freundes Martens, sondern auch mit drei von ihm ins Deutsche übersetzten Gedichte vertreten.

Erst nach dem Tod des polnische Poeten Cyprian Kamil Norwid wird der unvergleichliche Wert seines Dichtens erkannt und von Zenon Przesmycki und der Krakauer Avantgarde entsprechend gewürdigt. Peter Gehrisch versucht, ihn uns nahe zu bringen durch seine raffinierten Übersetzungen und einer ausführlichen Einführung.

Das Werk des iranisch-deutschen Dichters SAID bewegt heute mehr denn je, findet Maryam Aras und gratuliert SAID zu seinem siebzigsten Geburtstag. In seiner Lyrik und seinen Essays reflektiert er beharrlich das Leben im Exil, sein mal liebevolles, mal leidvolles Verhältnis zur deutschen Sprache und zu seinem Europa, dessen Idealen er sich trotz der aktuellen Politik verbunden fühlt.
Theo Breuer ist wieder dabei, diesmal mit Collagen. Denisa Comănescu, Arzu Demir, Kira Iorgoveanu-Mantsu, Emil Hurezeanu, Horst Samson, Viorel Marineasa, Adriana Carcu, Barbara Zeizinger und Charlotte Ueckert ergänzen unser dichterisches Weltpanorama.

„Übersetzen ist ein Grattanz, den man ins dialektische Gleichgewicht bringen muss, um sich nicht zu verirren in der Wüste der Akribie oder in einem Amazonas leerer Phantasie.“ meint Ulrich Bergmann  und versucht dies zu belegen durch „Ein kleines Gedicht und viele Übersetzungen“.

„Am Tag, als mein Vater verschwand, stand ich im Examen, hatte einen halben Vormittag in einem Göttinger Prüfungsamt verbracht und war dann mit meiner Freundin spazieren gegangen, um den Kopf auszulüften…“ Ob der Vater Klaus Martens tatsächlich an diesen Tag – und überhaupt – verschwunden ist, möchte ich – schon nach den ersten Seiten – gar nicht mehr wissen, so hält mich der Text gefangen. Ein Auszug aus dem Roman finden Sie in unserem unter dem Namen „Atelier“ bekannten Vorschaufenster.

Wolfgang Schlott, Anneliese Merkel,  Stefanie Golisch, Peter Frömmig, Katharina Kilzer,  Ulrich Bergmann, Rainer Wedler, Uli Rothfuss, W. Gunther le Maire haben wieder interessante Rezensionen geschrieben.
Traian Pop

Es signiert:

• Klaus Martens • Derek Walcott • Cyprian Kamil Norwid • Peter Gehrisch •Andrew Goldthorp • Stefanie Golisch • Short story der kanadischen Lyrik • Pauline Johnson • E. J. Pratt • A. M. Klein • Irving Layton • Al Purdy • Leonard Cohen • Margret Atwood • Gwendolyn MacEwen • Kevin Irie  • Bruce Meyer • Said • Theo Breuer • Denisa Comănescu • Emil Hurezeanu • Viorel Marineasa • Adriana Carcu • Barbara Zeizinger • Kira Iorgoveanu-Mantsu •Arzu Demir • Charlotte Ueckert • Anneliese Merkel • Katharina Kilzer • Uli Rothfuss • Wolfgang Schlott • Rainer Wedler • Peter Frömmig • W. Gunther le Maire •

Editorial / S.4

Die Welt und ihre Dichter

• Short story der kanadischen Lyrik •
Andrew Goldthorp und Stefanie Golisch • Short story der kanadischen Lyrik / S. 7
Pauline Johnson • The Song My Paddle sings . Das Lied, das mein Paddel singt / S. 12
E. J. Pratt • Erosion . Erosion / S. 16
A. M. Klein • Heirloom . Erbstück / S. 22
Irving Layton • A Tall Man Executes a Jig . Ein großer Mann führt einen Freudentanz auf / S. 24
Al Purdy • Roblin’s Mills. Roblin’s Mills / S. 32
Leonard Cohen • A Kite is a Victim . Ein Drache ist ein Opfer / S. 38
Margret Atwood • Game After Supper . Spiel nach dem Abendbrot / S. 40
Gwendolyn MacEwen • Dark Pines Under Water . Dunkle Kiefern unter Wasser / S. 42
Kevin Irie • Immigrants: The Second Generation . Emigranten: die zweite Generation / S. 44
Bruce Meyer • The white flower . Die weiße Blume / S. 48
Short story der kanadischen Lyrik . Kurzbiographien der Autoren / S. 50

• Derek Walcott •
Klaus Martens • Kleine Rückschau auf Derek Walcott (1930-2017) / S. 52
Derek Walcott • Drei Gedichte / S. 61

• Cyprian Kamil Norwid – der unergründliche Kosmos •
Peter Gehrisch • Cyprian Kamil Norwid – der unergründliche Kos-
mos . Versuch einer ersten Einführung / S. 68
Cyprian Kamil Norwid • Vier Gedichte / S. 73
Said • tage voller verlangen . Ein Gedicht / S. 79

Theo Breuer • Visuellpoetische Collagen / S. 82
Denisa Comănescu • Fünf Gedichte, rumänisch und in deutscher Übersetzung / S. 89
Arzu Demir • Sechs Gedichte / S. 107

Die Monde der gelben Mitte

Ulrich Bergmann – 包悟礼 • Ein kleines Gedicht und viele Übersetzungen / S. 119

Atelier
Kira Iorgoveanu-Mantsu • Sechs Gedichte/ S. 131
Emil Hurezeanu • Sechs Gedichte/ S. 137
Horst Samson • Sechs Gedichte/ S. 147
Viorel Marineasa • Partoş–Europa, hin und zurück . Prosa / S. 153
Adriana Carcu • Ein altes Haus . In Curtici, zwischen den Welten . Marion . Prosa / S. 157
Klaus Martens • Das Übliche, mit Variationen . Prosa / S. 165
Barbara Zeizinger • Sommerschweigen . Prosa / S. 175
Charlotte Ueckert • Die Fremde aus Deutschland . Prosa / S. 179

Bücherregal

Wolfgang Schlott • Salman Nurhak, … nur die Liebe. 66 Gedichte. / S.185
Anneliese Merkel • Ilse Hehn, Sandhimmel, Lyrik und Übermalun-
gen. / S. 188
Stefanie Golisch • Hans-Jörg Dost, Orte zu leben. / S. 191
Peter Frömmig • Florian Günther, Genug Zeit zu verlieren. Neue Fotos, gebrauchte Gedichte. / S. 193
Katharina Kilzer • Hellmut Seiler, Dieser trotzigen Ruhe Weg. / S. 196
Ulrich Bergmann • David Krause, Die Umschreibung des Flusses. / S. 199
Rainer Wedler • Ruth Langen-Wettengl, Zugabe. Kunst in der
Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main. / S.203
Rainer Wedler • Burkhard Fuhr, Schafe. / S.205
Uli Rothfuss • Ralph Dutli, Die Liebenden von Mantua. / S.207
W. Gunther le Maire • Harald Gröhler, Eine Selbstmörderin / Samobójczyni. / S.209

MATRIX 1/2017 (47) • Schriftsteller untergetaucht? • Signum •

MATRIX 47 A„Poesie und Politik werden nie einander die Hand reichen. Auf der terminologischen Ebene bedeutet Politik die Kunst der Staatsverwaltung. Ich werde  nicht zu beweisen versuchen, dass die Kunst im erwähnten Kontext nichts Gemeinsames mit jener Kunst hat, mit der man einen Schriftsteller, Maler, Musiker charakterisiert (obwohl auch hier viele problematische Nuancen auftauchen).“ So reflektiert Dato Barbacadse über „Poesie und Politik“.
 
„Ich weiß nicht, wie der zukünftige Leser sein wird, z. B. der Leser, der im Unterschied zu mir den Luxus entbehren wird, zu schaffen, umgeben von den mit eigenen Büchern beladenen Regalen (diesen Luxus entbehren bereits heute einige meiner Bekannten – ausländische sowie georgische Dichter), aber ich bin der Meinung, dass diese Frage wichtiger ist als die, ob die von uns geschaffenen Bücher die Zeit überleben und das digitale Dorf der Zukunft erreichen, ob sie auch den künftigen Chip-Leser erreichen werden.“ Ein Kerngedanke aus Dato Barbacadses Essay „Poesie und postgutenbergsche Realität“.
 
„…auch nach siebzehneinhalb erschienenen Jahrgängen darf an Aufhören nicht zu denken sein. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen, unter denen die Herausgabe der „Blätter für Literatur und Kritik“ vollzogen werden muss, sukzessive zu verschlechtern scheinen. Es muss weiter gehen. Aus vielerlei Gründen. Zuvörderst natürlich der Leser, Macher und Autoren wegen. Außerdem: Wohin sollte der Herausgeber, der das Fehlen seiner Blätter für Literatur und Kritik „geradezu körperlich als ernsten, ja unerträglichen Mangel empfände“, wohin denn also, sollte er sonst mit seiner Passion?“ Norbert Weiß über sein Lebenswerk, die Literaturzeitschrift „Signum“.
 
Der Verleger und Schriftsteller Traian Pop Traian fühlte sich irgendwann dazu verpflichtet,  Gedichte wie das folgende zu  schreiben.
„…du weiterhin die Blicke deiner Kollegen prüftest der Arbeiter /in deren Mitte du dich nicht sicher fühlen zu können glaubtest / gelähmt von der Angst einen Fehler zu machen / Verwirrung bei einem noch nicht abgeschlossenen Projekt / zu stiften // weshalb dich / ein Gefühl der Unruhe beschleicht / wenn deine Hand eine Zange einen Schraubenzieher packt / deine Hand die schöne Namen für Frauen Männer Kinder und Vögel zu formen weiß / deine Hand die heimlich von einer Revolution des Schreibens / träumt“ (Traian Pop Traian, 1989)
 
Irgendwann stellt man fest, dass eigentlich viel mehr zusammenpasst, als ursprünglich gedacht. Danke, dass es dich gibt, liebe Literatur, liebe Kunst! So denkt der Herausgeber Traian Pop.
 
Autorinnen und Autoren der Zeitschrift SIGNUM kommen in dieser Ausgabe zu Wort. Es ist eine breit angelegte Auswahl, „bei der es sich weder um eine Text-Bestenliste noch eine Präsentation der Lieblingsdichter des Herausgebers handelt, sondern um die (hoffentlich) profunde und aussagekräftige Annotation ganz unterschiedlicher Schreibweisen und Weltsichten, eine Volltextdokumentation mithin wohlverstandener Zeitgenossenschaft, die mit dem in den Leitmedien gebetsmühlenartig beschworenen Zeitgeist recht wenig zu tun haben dürfte.“ So der Herausgeber Norbert Weiß.

„Die Welt und ihre Dichter“ wird eröffnet mit einem Auszug aus dem gerade ins Deutsche übersetzten Roman, der auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse präsentiert werden wird mit der nicht ganz unbegründeten Hoffnung, dass er zu den besten Übersetzungen gehören wird. Als Übersetzer von Daniel Bănulescu erhielt Ernest Wicher 2005 den Preis für Europäische Poesie der Stadt Münster. Hinter den Titel „Der Teufel jagt nach deinem Herzen“ versteckt sich eine Welt des magischen Realismus‘, balkanisch wohlschmeckend und geheimnisvoll riechend, eine Welt aus dem dunklen Rumänien der 80er Jahre, vergrößert unter der Lupe der überbordender Fantasie des Autors.
 
Kürzere Texte von Gegenwartsautoren finden wir im „Atelier“: Gedichte von Irma Schiolaschwili  (Akupunktur: Ganz fest und unkompliziert sagte der Vater: / Wenn wir glauben, werden wir alle Schmerzen im Griff haben, / und aus dem Finger wird das blühende Wort herausdringen, /nicht als Blut oder als Tränen, / sondern als Brief der Seele …) und Harald Gröhler  (Ich und nicht Eulenspiegel unterhalt mich nervös mit den Nachbarn, / über zwei Goldröhrlinge. / Die beiden gelben Pilze wachsen gleichzeitig unter einer Lärche, / artig nebeneinander.) sowie das Prosastück „Leben am Fluss“ von Regine Kress-Fricke.
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Dominik Irtenkauf , Wolfgang Schlott, Rainer Wedler, A. Dana Weber, Heide Rieck und Barbara Zeizinger besprechen Neuerscheingungen von Markus Liske, Marjana Gaponenko, Roland Kaehlbrandt, Irma Shiolashvili, Harald Gröhler, und Kurt Drawert.
 
Traian Pop
Es signiert:

• Dato Barbacadse • Daniel Bănulescu • Schriftsteller untergetaucht? • Signum •
Kathrin Schmidt • Gerd Künzel • Kerstin Hensel • Gert Steinert • Jörg Bernig • Uwe Claus • Erich Sobeslavsky • Roland Bärwinkel • Wolfgang Hädecke • Norbert Weiß • Jürgen Israel • Andreas Altmann • Uwe Hübner • Joochen Laabs  • Christian Hussel • Eckhard Mieder • Ralph Grüneberger • Benedikt Dyrlich •Thomas Rosenlöcher • Hans-Jörg Dost • Wolfgang David • Manfred Streubel • Rudolf Scholz • Hans Georg Bulla • Stefanie Golisch • Irma Shiolashvili • Harald Gröhler • Regine Kress-Fricke • Dominik Irtenkauf • Wolfgang Schlott • Rainer Wedler • A. Dana Weber • Heide Rieck • Barbara Zeizinger •